Ausbildungsberufe in der Pflege: Auf diese Nische für Schulabgänger wurden einige JU-Vertreter aufmerksam, als sie im Sommer zusammen mit dem CDU-Arbeitskreis „Zukunft der Pflege” das Seniorenstift „Alte Weberei” in Coesfeld besuchten. Auf dem Programm stand dort unter anderem ein Gespräch mit Sandra Sandscheper, die sich zur Altenpflegerin ausbilden lässt.
Da der Bedarf an professioneller Pflege wachse, biete der Beruf sichere Perspektiven. Gleichwohl zeichnete sie von ihrer Ausbildung ein differenziertes Bild und schlug konkrete Verbesserungen vor: Berufspraxis erlangt sie im Seniorenstift, der schulische Teil erfolgt in einem Altenpflegeseminar in freier Trägerschaft der Caritas. Damit fällt der theoretische Teil, anders als im klassischen dualen Ausbildungssystem, nicht in die Zuständigkeit des Kultusministeriums. „Dabei wäre es wünschenswert”, so Sandscheper, „wenn meine Ausbildung mit der zu anderen Pflegeberufen zusammengeführt würde. Um diese Strukturen zu überwinden, fehlt es wohl an politischem Willen.” Die Auszubildende würde die Gelegenheit nutzen und die Gliederung des Unterrichts in Lernfelder wieder abschaffen. Dann fiele es leichter, die Gebiete gedanklich miteinander zu verzahnen. „Das leistet die praktische Ausbildung zurzeit weit besser”, verwies sie lobend auf das Seniorenstift. Zum Abschluss signalisierten Stefan Lenz (JU) und Anni Willms (CDU-AK), dass die Einblicke und Vorschläge seitens der Auszubildenden Eingang in ihre Arbeit fänden.